Am Donnerstag, den 18. Mai 2017 organisierte Kommandant-Stellvertreter Christoph Lechner gemeinsam mit weiteren Übungsbeobachtern eine Einsatzübung für die FF Teesdorf* zum Thema Verkehrsunfall mit Schadstoffen und Menschenrettung. Übungsannahme war eine Kollision eines PKW’s mit einem LKW mit Anhänger am Teesdorfer Werkskanal. Der PKW war beim Aufprall teilweise die Böschung hinunter gerutscht und drohte weiter abzurutschen. Der mit Schadstoff beladene Anhänger des LKWs war mit einem Hinterreifen in den in den Kanal gerutscht und drohte in den Werkskanal zu stürzen. Der Fahrer war flüchtig.
Beim Eintreffen am Einsatzort stellte der Einsatzleiter fest, dass der Fahrer des PKWs unter seinem Fahrzeug eingeklemmt war und dass der Schadstoffbehälter ein Leck hatte. Anhand der Kennzeichnung am Schadstoffbehälter (Gefahrennummer:X88, Stoffnummer:1828) fand er rasch heraus, dass dessen Inhalt (Schwefelchlorid) stark ätzend ist, gefährliche Dämpfe entwickelt und heftig mit Wasser reagiert. Aus diesem Grund ließ er (hypothetisch) zwei Atemschutztrupps ausrüsten. Während der erste Trupp den Anhänger gegen weiteres Abrutschen sicherte und den Schadstoffbehälter provisorisch abdichtete, begann der zweite Trupp mit der Rettung des Verletzten. Das Fahrzeug, das in Windrichtung der Schadstoffdämpfe stand, wurde gegen Abrutschen gesichert und im Anschluss mit Hebekissen angehoben, um die verunglückte Person zu befreien. Der Verunglückte wurde unverzüglich aus der Gefahrenzone verbracht und an die in sicherer Entfernung stationierte Rettung übergeben. Im Anschluss wurden der Anhänger und der PWK mithilfe eines Greifzuges aus dem Kanal bzw. der Böschung gezogen und von der Unfallstelle verbracht. Im Zuge der Bergungsarbeiten verlor einer der beiden Gruppenkommandanten, der keinen Atemschutz trug und zu nah an den giftigen Dämpfen stand, (hypothetisch) das Bewusstsein. Er wurde von den Kameraden erstversorgt und mit der Schaufeltrage aus dem Gefahrenbereich gebracht und der Rettung übergeben.
*Diese Übung fand ausschließlich mit Mitgliedern der FF Teesdorf statt. Im Ernstfall würden weitere Einsatzorganisationen benötigt werden. Weitere Übungsannahmen waren:
1# Informierung der Anrainer sich in ihre Häuser zu begeben und Fenster und Türen geschlossen zu halten.
2# Der Einsatz der FF Tattendorf als Reserve-Atemschutztrupps und in späterer Folge als Unterstützung der Polizei bei der Suche nach dem flüchtigen LKW-Fahrer.
3# Der Einsatz der FF Traiskirchen-Möllersdorf mit ihrem Schadstofffahrzeug zum fachgerechten Abdichten des Schadstoffbehälters, Errichtung einer Ölsperre und fachgerechter Reinigung des Einsatzortes.
4# Die Benachrichtigung sämtlicher betroffener Behörden wie z.B. der Wasserschutzbehörde und des Betreiber des Werkskanals.
Übungsleiter: OBI Christoph Lechner
Übungsbeobachter: EHBI Herbert Lechner, LM Jürgen Lechner
Übungsteilnehmer: 14